Burgruine
Im Mittelalter gehörte Lage zum Bistum Utrecht. 1266 wird Hermann von Saterslo als Bewohner von Lage genannt. Es war vom Uetrechter Bischof als Kastellan (Verwalter) „in castro nostro et ecclesie nostre Laghe“ (in unserem Lager und in unserer Kirche in Lage) angestellt. Außerdem wurde ihm die Wassermühle als Lehen übertragen. Wann in Lage eine Burg entstanden ist, ist nicht genau bekannt. Doch im 14. Jahrhundert ist eine Burg in Lage mehrmals belegt.
1576 erwarb Dieterich von Ketteler die Besitzung Lage vom spanischen König Philipp II. Er ließ die verfallene Burganlage und die Wassermühle wieder instand setzen. Dass Bauwerk war vermutlich quadratisch angelegt, je etwa 30 m lang und breit. Ein Turm, eine Kassematte zur Aufbewahrung des Pulvers und mehrere Fachwerkgebäude wurden von einer hohen Mauer umschlossen, die an fünf Ecken zu Bastionen ausgebaut war. Außen verlief der Burggraben, der Zugang befand sich an der Nordseite.
Zur Zeit der Herren von Ketteler lag auf der Lager Burg spanische Besatzung. In einer alten Urkunde wird sie als „Raubritternest und Schrecken von Vriesland“ bezeichnet, von der Gewalttaten und Geiselnahme ausgingen. In diesen Zeiten versuchten sich die Niederlande von der spanischen Vorherrschaft zu befreien. Dies gelang erst nach einem 80 jährigen Krieg, der von 1568 bis 1648 dauerte. Im Verlauf der Kampfhandlungen wurde im Juli 1626 auch die Burg Lage von niederländischen Truppen belagert.
Man ließ den Burgherrn Wilhelm von Ketteler mitsamt seiner Tochter und einigen spanischen Soldaten abziehen. Dann entzündeten die niederländischen Soldaten das Pulver in der Kasematte und die Burg flog mit einem Getöse, das weit zu hören war, in die Luft. Sie wurde seither nicht wieder aufgebaut.